Fake-Account Erkennen und richtig handeln
Fake-Profile, Fake-News, Bots und Trolle: Bei der immensen Anzahl an Usern auf Social-Media-Kanälen, gibt es immer wieder welche, die böse Absichten haben. Wir zeigen dir im folgenden Beitrag, wie du auf einen Blick einen Fake-Account erkennen kannst, wie du dagegen vorgehen kannst und welche Schritte du einleiten sollst, wenn du von so einem Profil belästigt wirst.
- Fake-Account – das Wichtigste in Kürze
- Was ist ein Fake-Profil?
- Warum werden Fake-Profile erstellt?
- Wie leicht können Fake-Accounts erstellt werden?
- Fake-Profile erkennen: Tipps & Tricks
- 5 Schritte, wie du Fake-Profile erkennen kannst
- Typische Anzeichen eines Fake-Profils
- Ist ein Fake-Account strafbar?
- Wie kann ich gegen einen Fake-Account vorgehen?
- Fake-Account: Beispiele aus der Praxis (VGO-Shop)
- Fake-Account: Wie gehen soziale Medien dagegen vor?
- Fake-Accounts – Phishing, Bots & Trolle schnell erklärt
- Fazit zur Problematik Fake-Account: Vorsicht vor Betrügern
Fake-Account – das Wichtigste in Kürze
Alles, was du zu Fake-Accounts wissen solltest, zeigen wir dir hier in unserem Überblick:
- Ein Fake-Profil kann für mehrere Zwecke missbraucht werden: Cyberstalking, Identitätsdiebstahl oder Datenklau sind nur ein paar davon.
- Schätzungsweise befinden sich allein auf Facebook rund 275 Millionen Fakes.
- Mit einfachen Tipps wie dem Überprüfen des Profils, des Namens, der Bilder und der Aktivitäten kannst du schnell einen Fake-Account erkennen.
- Vorsicht vor Phishing und Betrugsmaschen: Gib niemals deine Daten im Netz preis.
- Ein Fake-Profil kann unter gewissen Umständen sehr wohl strafbar sein.
- Auch Bots oder Trolle können sich hinter Fake-Profilen verbergen.
Was ist ein Fake-Profil?
Jemand sein wollen, der man nicht ist: Fake-Profile sind deswegen so gefährlich, weil sie auf Social-Media-Plattformen schnell und anonym erstellt werden können. Falsche Angaben zum Namen sowie Geburtsjahr oder gestohlene Fotos – et voilà, ein Fake-Account oder auch kurz Fake-ACC ist geboren. Das Problem an der Sache ist, dass diese Profile für missbräuchliche Zwecke verwendet werden können. Und diese reichen von Identitätsdiebstahl über Betrugsmaschen und Datenklau bis hin zu Stalking.
Ein weiteres Dilemma: Fake-Profile sind oft sehr gut gemacht und des Öfteren schwer von realen Profilen zu trennen. Denn um Profit zu schlagen, gibt es neben realen Personen auch Bots, die Dienstleistungen oder Güter anzupreisen. Was sich genau hinter dem Begriff Bots verbirgt, erfährst du im Beitrag weiter unten.
Warum werden Fake-Profile erstellt?
Warum Personen Fake-Accounts erstellen, kann mehrere Gründe haben. Diese könnten beispielsweise folgende sein:
- Cyberstalking oder auch Cybermobbing: Personen werden entweder bewusst im Internet bloßgestellt oder über einen längeren Zeitraum virtuell „überwacht“ und mehrmals unter Druck gesetzt.
- Stehlen oder sammeln von Daten: Ob E-Mail-Adresse, Wohnadresse, Telefonnummer oder Kreditkartennummer: Sämtliche Daten, die online herausgefunden werden können, sind für Täter von Bedeutung.
- Cybergrooming: Cybergrooming bedeutet, dass Kinder und Jugendliche gezielt im Internet angesprochen werden. In der Regel wird das Ziel verfolgt, eine Anbahnung sexueller Kontakte zu erreichen.
- (Liebes-) Betrugsmaschen: Betrüger spielen ihren Opfern online die große Liebe vor, um so an Daten oder hohe Geldbeträge zu kommen. Oder sie versuchen andere Strategien, um möglichst viel Geld abzuzocken.
- Propaganda und „Hass im Netz“ schüren: Fake-Accounts werden auch genützt, um Diskussionen anzuzetteln, die schnell zu Hassparaden werden können. Zudem werden sie als Mittel zur Verbreitung von Propaganda verwendet.
- Produkte und Dienstleistungen (meistens günstig) anbieten: Ob Fake-Account voll mit Sales-Angeboten oder als „Fake-Influencer“ Produkte einheimsen: Viele Profile zielen auf den schnellen An- und Verkauf von Dienstleistungen und Produkte ab.
Bei der Erstellung von Fake-Accounts ist vielen nicht bewusst, dass sehr wohl rechtliche Schritte gegen diese Profile eingeleitet werden können. Ob Identitätsdiebstahl oder Datenklau: Weiter unten im Beitrag zeigen wir dir, wie du rechtlich dagegen vorgehen kannst.
Wie leicht können Fake-Accounts erstellt werden?
Zwar werden zum Erstellen eines Accounts auf Plattformen gewisse Daten wie E-Mail-Adresse oder Telefonnummer benötigt. Allerdings lässt sich das schnell umgehen, indem beispielsweise eine Einweg-E-Mail-Adresse erstellt wird.
Laut Facebook sind Fake-ACCs ein weit verbreitetes Problem. So sind ganze 11 Prozent aller Facebook-Accounts Duplikate – das bedeutet, schätzungsweise befinden sich rund 275 Millionen Fakes bzw. doppelte Profile auf der Plattform. Der Anteil der falsch klassifizierten sowie unerwünschten Accounts liegt in etwa bei fünf Prozent, das sind somit rund 137 Millionen Nutzerprofile. Die folgende Grafik zeigt dies noch einmal in der Übersicht.
Im kommenden Teil erklären wir dir, wie du trotz der großen Anzahl an Fake-Profilen einen realen Account von einem Fake unterscheiden kannst.
Fake-Profile erkennen: Tipps & Tricks
Du bist dir nicht sicher, ob sich hinter einem Profil deiner Kontakte ein Fake versteckt, oder du hast Probleme durch Belästigungen eines vermeintlichen Fake-Profils? Oft kannst du erste Warnzeichen bereits durch das Überprüfen des Usernamens, der verwendeten Bilder oder einer unregelmäßigen Posting-Aktivität ausfindig machen. Wie du auf einen Blick einen Fake-Account erkennst, zeigen dir unsere Tipps.
5 Schritte, wie du Fake-Profile erkennen kannst
Bei der horrenden Anzahl an Fakes auf sozialen Plattformen kann es oft problematisch sein, die Übeltäter zu überführen. Deswegen haben wir dir hilfreiche Schritte dafür zusammengestellt. Los geht’s mit dem achtsamen Überprüfen des Profils an sich – hier kannst du bereits erste Anzeichen eines Fake-Accounts erkennen.
1. Profil prüfen
- Unrealistische (Profil-)Bilder: Die Bilder zeigen eindeutig Modelfotos, sind von schlechter Qualität (verpixelt) oder das Profil besitzt gar kein Bild.
- Wenige oder gar keine Beiträge: Der Account postet kaum eigene Bilder oder sie bestehen lediglich aus Quotes, Memes etc.
- Wenig eigene Follower: Während nur eine geringe Anzahl an Usern dem Profil folgt, hat es selbst eine hohe Anzahl an gefolgten Accounts.
- Verlinkung: Das Profil ist auf keinem anderen Bild getaggt oder auf unseriösen Accounts verlinkt.
2. Namen prüfen
Auch der Username sagt viel über ein mögliches Fake-Profil aus. Folgendes sollst du dabei überprüfen:
- Unseriöser Name: Der Username wirkt fragwürdig.
- Blaues Häkchen: Bei Accounts von Prominenten fehlt die Verifizierung.
- Namen überprüfen: Im Web-Browser der URL kommen Fehler beim Profilnamen vor (@, Zahlen, usw.).
- Verdrehte Buchstaben: Anstatt Donald Trump wurde Donald Trunp verwendet.
- Google-Suche: Wird der Name bei Google gesucht, gibt es keine bzw. wenige Treffer.
Dieses Beispiel zeigt die angebliche Facebook-Seite von Jeff Bezos. Diese Seite wird bei der Kurz-Biografie von Facebook (siehe Screenshot) tatsächlich als seine offizielle Seite angegeben – so klar wie bei diesem Beispiel sind Fakes aber nicht immer zu erkennen.
3. Bildercheck
Bilder sagen mehr als Worte – so auch bei Fake-Profilen. Ob sich eine reale Person hinter einem Bild verbirgt oder das Bild vermutlich aus dem Netz gezogen wurde, zeigt dir die Bilder-Rückwärtssuche. Und so gehst du dabei vor:
1.) Erstelle einen Screenshot des Bildes vom Account.
2.) Schneide anschließend die Ränder weg.
3.) Ziehe es in die Google-Bildersuche und vergleiche die Ergebnisse.
Unser Tipp:
Mit instazoom.org kannst du Instagram-Profilbilder einfach vergrößern. Über tineye.com kannst du ebenfalls eine Bilder-Rückwärtssuche vornehmen und Amnesty International stellt mit Citizen Evidence Lab sogar eine Plattform zur Verfügung, mit der du YouTube-Videos überprüfen kannst.
4. Aktivitäten prüfen
Ein weiterer Tipp wie du einen Fake-Account erkennen kannst, ist es, die Aktivitäten des Profils zu verfolgen. In welchen Zeitabständen wird gepostet oder wann wurde der erste Post erstellt? Folgende Checks können helfen:
- Follower: Überprüfe, wer dem vermeintlichen Fake-Account folgt bzw. wem der Ersteller folgt.
- Likes: Die geposteten Bilder bekommen nur wenige Likes oder die Like-Anzahl passt nicht mit der Follower-Zahl überein.
- Zeitraum: Insgesamt wurden nur wenige Bilder gepostet bzw. über einen längeren Zeitraum kann keine Aktivität nachverfolgt werden.
- Profil-Erstellung: Seit wann existiert das Profil? In der Regel kommt bei Profilen, die erst vor kurzem erstellt wurden, mehr Verdacht auf als bei jenen, die über mehrere Jahre gepflegt wurden.
- Information bzw. Biografie: Was steht in der Information über die Person und wirkt diese vertrauenswürdig oder ist keine Beschreibung vorhanden?
- Inhalte: Passen die Inhalte zur Person? Werden Bilder von mehreren Personen – meistens attraktive Frauen – gepostet oder nur Bilder vom Ersteller? Weitere typische Anzeichen für Fake-Profile zeigen wir dir weiter unten im Beitrag.
5. Produkte verkaufen: Rabatte und Sales
Ein weiterer Hinweis für Fakes und ein offensichtliches Warnsignal sind Profile, die Waren oder Dienstleistungen – in den meisten Fällen sehr günstig – anbieten.
- Sales & Rabatte: Der Account ist volles Sales sowie Rabatte und verlinkt des Öfteren auf fragwürdige Onlineshops.
- Luxusgüter: Luxusprodukte werden sehr günstig angeboten.
- Websites & Onlineshops: Die verlinkten Websites oder Onlineshops sind entweder ebenfalls gefaked oder unseriös.
Achtung!!
Gib niemals deine Daten wie Adressen, Telefonnummern, PayPal, Kreditkarten etc. fremden Personen oder unseriösen Websites im Netz preis.
Damit du einen Fake-Account erkennen kannst, sind die bereits genannten Maßnahmen hilfreich. Zudem haben sich einige Studien auf diese Thematik konzentriert und weitere nützliche Fakten zu Fake-Profilen ans Licht gebracht. Diese Ergebnisse wollen wir dir natürlich nicht vorenthalten und zeigen dir weitere charakteristische Anzeichen eines Fakes.
Typische Anzeichen eines Fake-Profils
Die IT-Sicherheitsfirma Barracuda Labs hat 2884 Facebook-Accounts speziell auf Anzeichen für Fake-Accounts untersucht. Dabei konnten sie interessante Ergebnisse herausfinden. Diese sind unter anderem:
- 97 % nutzen Frauennamen für ihre Fake-Profile
- 58 % der Fake-Profile sind an Frauen und Männern interessiert
- 68 % davon geben an, eine Hochschule besucht zu haben
- Fake-Profile nutzen Photo-Tags 100-mal so oft wie echte User
Bei einer weiteren Untersuchung von Fake-Profilen auf Facebook fand die US-Denkfabrik Atlantic Council zudem heraus, dass 17 % der Fakes angeben, im militärischen Bereich zu arbeiten. Danach folgen Berufe im Polizeisektor mit 13 % und Jobs in der Tourismusbranche mit 9 %. Die folgende Grafik fasst ein paar der Fakten noch einmal zusammen.
Natürlich gelten all die genannten Daten nicht als immer gültiger Richtwert, allerdings können sie einen weiteren Hinweis auf Fake-Profile geben. Was jedenfalls Fakt ist: Fake-Profile können sehr wohl strafbar sein.
Ist ein Fake-Account strafbar?
Die Frage, ob ein Fake-Account strafbar ist, lässt sich nicht immer zweifelsfrei beantworten. Da aber öfters zu Bildern oder Namen von existierenden Personen gegriffen wird, stellen diese einen Verstoß gegen das Recht am eigenen Namen oder das Recht am eigenen Bild dar. Unter folgenden Umständen ist ein Fake-Profil strafbar:
- Gestohlene Bilder: Werden Bilder von einer anderen Person verwendet, ist dies ein Verstoß sowohl gegen das Bildnisrecht als auch gegen das Urheberrecht sowie Persönlichkeitsrecht.
- Gestohlener Name: Wird ein Fake-Account unter dem Namen einer real existierenden Person geführt, ist dies ein Verstoß gegen das allgemeine Persönlichkeitsrecht des Betroffenen.
- Falschdarstellungen: Auch Beleidigungen oder Drohungen gegenüber anderen, Hasspostings und Falschdarstellungen im Netz erfüllen einen rechtlichen Straftatbestand und sind somit gerichtlich strafbar.
- Identitätsdiebstahl: Die missbräuchliche Benutzung personenbezogener Daten einer natürlichen Person durch Dritte ist ebenfalls strafbar. Obwohl es keine spezielle Gesetzgebung dazu gibt, erfolgt im Falle eines Betrugs, wie beispielsweise dem Missbrauch von personenbezogenen Daten zum Einkaufen, eine strafrechtliche Verfolgung.
- Cybermobbing & Cyberstalking: Sowohl Cybermobbing als auch Cyberstalking sind strafbar. Insbesondere bei beharrlichem Kontakt (Nachrichten, Anrufe etc.), bei Bestellungen durch den Stalker oder bei Kontakt Dritter – im Namen des Opfers – besteht ein Strafbestand durch Cyberstalking. Bei Cybermobbing hingegen wird die betroffene Person wahrnehmbar an der Ehre verletzt oder Bilder des höchstpersönlichen Lebensbereiches werden ohne deren Zustimmung veröffentlicht.
Wird eine Rechtsverletzung durch einen Fake-Account erlitten, kann die Löschung dieses Profils verlangt werden und in gewissen Fällen auch Anspruch auf Schadensersatz erhoben werden. Bevor allerdings der rechtliche Weg eingeschlagen wird, zeigen wir dir, mit welchen Schritten du gegen einen Fake-Account vorgehen kannst.
Wie kann ich gegen einen Fake-Account vorgehen?
Jemand hat unter deinen Namen einen Account erstellt oder du wirst von einem Fake-Account belästigt? Nachdem wir dir bereits verraten haben, wie du ein Fake-Profil erkennen kannst, zeigen wir dir jetzt, wie du dagegen vorgehen kannst.
1.) Account melden: Facebook, Instagram, Twitter und Co.: Melde den Fake-Account bei der jeweiligen Plattform.
2.) Screenshots machen: Dokumentiere den Fake-Account anhand von Screenshots.
3.) Einstellungen überprüfen: Prüfe deine Sicherheits- und Privatsphäre-Einstellungen und stelle dein Profil auf privat, sofern du es noch nicht gemacht hast.
4.) Kontakte warnen: Warne deine eigenen Kontakte vor dem Fake-Profil. Je öfter das Profil gemeldet wird, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass es gesperrt wird.
5.) Anzeige erstellen: Bist du Opfer eines Identitätsdiebstahls geworden oder wirst von einem Fake-Account belästigt, wende dich an einen Fachanwalt.
Die folgende Grafik zeigt dir auf einen Blick, was du gegen Fake-Profile machen kannst.
Fake-Account: Beispiele aus der Praxis (VGO-Shop)
Dass Fake-Accounts auf Social Media großen Schaden anrichten können, ist leider eine Tatsache. Wir zeigen dir anhand eines Beispiels von Facebook und unserem VGO-Shop, was passieren kann, wenn du deine Daten an Fremde preisgibst.
„Ein Betrüger gibt eine Anzeige über eine Facebook-Verkaufsseite auf und preist Konzertkarten für einen verlockenden Preis an. Du freust dich über die Ersparnis, meldest dich und gibst deine Daten an die Person weiter. Mit diesen Daten tätigt der Betrüger eine Bestellung bei VGO-Shop – genau zu dem Wert, zu dem er dir die Karten verkauft hat. Er überweist den Betrag an unser Geschäftskonto und bekommt seinen digitalen Code. Und was passiert mit dir? Du gehst bei der Geschichte leer aus und hast zudem noch Geld verloren.“
Martin Berger, VGO-Shop
Fake-Account: Wie gehen soziale Medien dagegen vor?
Bei der großen Anzahl an Fake-Accounts wird es höchste Zeit, dass auch die großen Player, sprich die Social-Media-Plattformen selbst, etwas dagegen unternehmen. Wir schauen uns die zwei bekanntesten Plattformen an: Facebook ist bereits gegen eine große Nummer an Fake-Profilen vorgegangen und Instagram entfernt nicht-authentische Likes und Follower. Hier erfährst du mehr dazu:
Was macht Facebook gegen Fake-Accounts?
Facebook selbst veröffentlicht Transparenzberichte und legt einige Zahlen und Fakten zu Fake-Accounts offen. Dabei sind unter anderem folgende Ergebnisse zustande gekommen:
- Gegen 8 Milliarden Fake-Accounts wurde bereits vorgegangen bzw. sie gesperrt.
- Die Plattform schätzt, dass Fake-Profile im 3. Quartal 2021 ganze 5 Prozent der weltweit monatlichen User
- Nach eigenen Angaben wurden 99.8 Prozent der Verstöße gefunden, bevor User sie meldeten.
Wie geht Instagram gegen Fake-Accounts vor?
Businessinsider.com berichtet, dass sich laut einer Studie von allen Profilen weltweit ganze 8 Prozent Fake-Instagram-Accounts auf der Plattform befinden. Geht man dabei von rund 500 Millionen täglichen aktiven Nutzern aus, bedeutet das, dass 40 Millionen Accounts Fakes sind. So geht Instagram dagegen vor:
- Konten, die Instagram als Fake-Account erkennen lässt, oder jene mit unerwünschtem Verhalten, bekommen eine In-App-Nachricht, dass nicht authentische Likes, Follower und Kommentare vom Account entfernt werden.
- Diese Konten müssen ihr Passwort ändern (v. a. bei der Verwaltung über Drittanbieter-Apps hilfreich).
Fake-Accounts – Phishing, Bots & Trolle schnell erklärt
Hinter einem Fake-Profil auf Facebook und Co. können sich neben realen Personen allerdings auch Bots oder Trolle verstecken. Wir erklären dir schnell und einfach, was diese Begriffe bedeuten und was unter „Phishing“ verstanden wird.
Bots: Bots stammen vom englischen Begriff „robots“ ab, also Roboter. Es handelt sich um Computerprogramme, die Aufgaben automatisiert abarbeiten. Dabei gibt es sowohl nützliche als auch schädliche Bots. Die nützlichen Bots können offen als automatisierte Accounts auftreten und beispielsweise Nachrichten oder Informationen über das Wetter posten.
Die schädlichen Bots hingegen täuschen je nach Algorithmus Aktivitäten von menschlichen Nutzern vor und können sogar mit Usern interagieren, indem sie Posts liken oder kommentieren.
Unser Tipp: Werden laufend neue Beiträge – rund um die Uhr – gepostet, kommen zufällige Zeichen und Zahlen im Usernamen vor oder enthält das Profil kein Bild oder Biografie, kann es sein, dass sich dahinter ein Bot verbirgt.
Trolle: Trolle sind Personen, die die Absicht haben, bewusst – anhand von Kommentaren – Diskussionen im Netz zu stören und mutwillig zu provozieren. Das können zum Beispiel aufstachelnde, beleidigende oder vom Thema ablenkende Anmerkungen sein. Im Idealfall ignoriert man diese Kommentare und geht nicht auf sie ein.
Unser Tipp: Wird in einer Diskussion ein komplett neues Thema angefangen, betont, dass man nur „eine Frage stellen“ will, das Ende mit dem Kürzel „LOL“ (laughing ot loud) versehen oder Behauptungen nicht mit Quellen hinterlegt, kann es sein, dass sich hinter diesen Profilen ein Troll versteckt.
Phishing: Phising kommt vom englischen Begriff „fishing“, also Angeln und steht für das „Angeln nach Passwörtern“. Dabei wird versucht, Daten von Usern über Internetadressen, E-Mails oder SMS abzufangen. Betrüger wollen persönliche Daten missbrauchen oder auf Bankkonten zugreifen.
Unser Tipp: Keine Bank will, dass du online bzw. über einen Link ein Formular mit deinen Daten ausfüllen oder deine TAN bestätigen sollst. Auch Rechtschreibfehler, Drohungen, dass deine Karte gesperrt wird oder unpersönliche Anreden sind Hinweise für einen Phishing-Versuch.
Fazit zur Problematik Fake-Account: Vorsicht vor Betrügern
Daten und Statistiken beweisen: Das Internet ist voll von Fake-Profilen. Verbergen sich dahinter reale Personen, kannst du mit ein paar Tipps herausfinden, ob du einem Fake-Account auf den Leim gegangen bist. Ist dies der Fall, melde das Profil sofort bei der jeweiligen Plattform oder informiere dich bei einem zuständigen Anwalt darüber. Aber Achtung: Auch Bots können sich hinter diesen Profilen verbergen. Pass gut auf, wenn du im Netz surfst und gib niemals deine Daten an unseriöse Personen preis.
Barracuda Labs [23.02.22] https://blog.barracuda.com/category/research/
statista.de [23.02.22] https://de.statista.com/infografik/11683/fake-accounts-bei-facebook/ und https://de.statista.com/infografik/21695/anzahl-der-gefaelschten-profile-bei-facebook-nach-berufsfeldern/
Onlinemarketing.de [23.02.22] https://onlinemarketing.de/social-media-marketing/woran-erkenne-ich-gefakte-facebook-accounts
FAQs
Ein Fake-Profil ist ein Profil – meistens auf Social-Media-Kanälen – das unter falschem Namen, Geburtsjahr und/oder mit gestohlenen Bildern agiert. Fake-Profile können des Öfteren schlechte Absichten haben, u. a. Cyberstalking, Identitätsklau oder Datendiebstahl.
Mit ein paar Tipps kannst du schnell herausfinden, ob sich hinter einem Profil ein Fake verbirgt. Überprüfe das Profil: Hat es wenig eigene Follower, wenige Beiträge, einen unseriösen Namen oder unregelmäßige Posting-Abstände? Dann kann es ein Fake-Account sein. Auch die Google-Bilderrückwärtssuche kann Aufschluss darüber geben.
Um gegen einen Fake-Account vorgehen zu können, kannst du folgende Schritte machen:
1.) Melde den Account bei der jeweiligen Plattform.
2.) Dokumentiere mit Screenshots das Fake-Profil.
3.) Überprüfe deine Privatsphäre- und Sicherheitseinstellungen.
4.) Warne deine Kontakte vor dem Account.
5.) Bei Identitätsdiebstahl etc. kannst du strafrechtlich dagegen vorgehen.